5G, die fünfte Generation in der Mobilfunknetztechnologie, macht enorme Datenübertragungsraten möglich. Echtzeitanwendungen wie das autonome Fahren oder der Robotereinsatz bei medizinischen Operationen sind damit erst realisierbar. Die Einführung von 5G eröffnet aber auch die Chance, mehr Endgeräte pro Fläche in optimaler Qualität versorgen zu können – sinnvoll für kommunizierende Maschinen in der Industrie oder für Smart Home-Anwendungen im privaten Bereich. Experten erwarten mit 5G einen Innovationsschub in vielen Bereichen der Wirtschaft.
5G ist die Basis für Anwendungen, die hohe Datenübertragungsraten erfordern – etwa das Streamen hochauflösender Videos oder Augmented Reality- sowie Virtual Reality-Anwendungen. Auch stärkere Vernetzung im industriellen Bereich (Industrie 4.0, Internet der Dinge) und eine flächendeckende Verbreitung von Smart Home-Anwendungen werden damit möglich. 5G macht auch Funktionen nutzbar, bei denen höchste Verbindungsqualität, garantierte Stabilität und permanente Verfügbarkeit nötig sind – zum Beispiel autonomes Fahren oder Telemedizin.
Der Alb-Donau-Kreis liegt bei dieser Technologie vorne: Vodafone nahm im April 2020 mit Blaustein und Heroldstatt die ersten 5G-Stationen im Alb-Donau-Kreis in Betrieb. Es folgten Dornstadt und Rottenacker. Um noch mehr Schwung in den 5G-Ausbau zu bringen, haben der Landkreis und Netze BW 2021 eine Zusammenarbeit im Bereich Mobilfunkausbau vereinbart, 2023 folgt die Umsetzung. Es werden insgesamt acht neue Mobilfunkstandorte durch die Netze BW realisiert.
5G ist eine der Schlüsseltechnologien der digitalen Transformation. Wir sorgen für die Umsetzung.
Die Netze BW forciert den Aufbau der passiven Infrastruktur für den Mobilfunk, um den Providern die Standorte anzubieten und den Aufbau der aktiven Technik zu ermöglichen. Der Landkreis unterstützt die Initiative, um weitere „weiße Flecken“ im Mobilfunkausbau zu schließen.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hatte 2019 einen Aufruf zur Förderung von 5G-Modellregionen ausgerufen. Der Alb-Donau-Kreis, die Stadt Ulm und der Landkreis Neu-Ulm schlossen sich daraufhin zu einer Kooperation zusammen, um ein gemeinsames Pilotprojekt an den Start zu bringen.
Nach einem ersten Förderbescheid über 100.000 Euro zur Erstellung eines Grundlagenkonzepts reichten die drei Projektpartner 2020 das Konzept mit dem Titel „5G: Stadt • Land • Leben retten“ in Berlin ein.
Das Projekt untersucht Möglichkeiten zur Verbesserung des Schutzes und der Rettung von Menschen und bindet Fachleute, Ersthelfer sowie Technologie- und Netzbetreiber ein. Dadurch werden Lageeinschätzung und Einsatz von Rettungskräften verbessert.
Geplant ist auch, dass Sprachbarrieren bei Rettungseinsätzen künftig kein Thema mehr sein werden: Eine maschinelle Übersetzungslösung unterstützt in Echtzeit. Bei der Erstversorgung sollen hochautomatisierte Drohnen zum Einsatz kommen, die Erste-Hilfe-Material direkt an den Ort des Geschehens liefern. Die von den Drohnen übertragenen Bilder ermöglichen zudem eine Optimierung der Lageeinschätzung bei komplexen Einsatzlagen. Das kann beim Austritt von Gefahrstoffen oder Rauchgasausbreitung ebenso sinnvoll sein wie bei Starkregenereignissen oder Notfällen bei Großveranstaltungen und dienen auch dem Schutz der Einsatzkräfte. Die operativ ausgerichteten Arbeitspakete „Notruf“, „Erste Hilfe“ und „Einsatzkräfte“ werden in entsprechender Umgebung praxisnah getestet. In einem Fall wird es demnächst sogar zu einer kommerziellen Umsetzung des Ergebnisses kommen.
Das geplante Projekt aus der Region hat das Ministerium in Berlin überzeugt. Als eines von zehn Projekten bundesweit erhielt es im Januar 2021 den Bescheid für eine Umsetzungsförderung in Höhe von vier Millionen Euro. Im ersten Quartal 2021 wurde daher mit der Umsetzung des dreijährigen Pilotprojekts begonnen.